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Die Hauseigentümer sollen es richten

15.05.2023 Albert Leiser

Hauseigentümer investieren bereits sehr viel in Ihre Liegenschaften, um den Ausstoss von Treibhausgassen zu reduzieren. Um das Bundesamt für Umwelt zu zitieren: …Die grösste Reduktion im Inland erzielte bis 2021 der Sektor Gebäude mit einer Abnahme um 30 % gegenüber 1990. … Die Emissionen des Sektors Verkehr lagen 2021 bei 7 % unter dem Wert von 1990 … . Der Hauseigentümerverband hält seine Mitglieder ja auch seit Jahren dazu an, berät sie bei der Sanierung ihrer Liegenschaft und informiert sie umfassend über entsprechende Förderprogramme von Bund und Kantonen. Demgegenüber hinken die Einsparungen beim Verkehr, wie das Zitat eindrücklich belegt, stark hintennach.

Der Kanton will nun der Elektrifizierung des Strassenverkehrs Schub verleihen. Helfen sollen dabei die Hauseigentümer. Die Ladeinfrastruktur entwickelt sich nämlich nicht schnell genug, das Netz der öffentlichen Ladepunkte ist noch viel zu dünn. Eine Ladestation beim eigenen Parkplatz wäre daher ein starker Anreiz zur Anschaffung eines Elektrofahrzeugs. Mit einem Rahmenkredit von 50 Millionen Franken soll ein kantonales Förderprogramm Eigentümerinnen und Eigentümer beim Einbau dieser Basisinfrastruktur unterstützen. Und zwar bis zu einer Anzahl von 15 Parkplätzen mit je 500 Franken und ab dem sechzehnten mit 300 Franken pro zusätzlichem Parkplatz. Für bidirektionale Ladestationen, mit denen man den Strom ins Netz zurückspeisen und das Elektroauto als Stromspeicher nutzen kann, gibt es 2’000 Franken pro Station. Persönliche Auskunft erhalten Sie unter  0800 93 93 93 oder energiefoerderung(at)bd.zh.ch. Gesuche können ab sofort eingereicht werden, für Massnahmen, mit deren Bau seit dem Kantonsratsbeschluss am 6. Februar 2023 begonnen wurde, bis am 6. August 2023 sogar rückwirkend. Das Förderprogramm enthält sodann weitere Punkte, welche aber Hauseigentümer nicht direkt betreffen. 

Wie jedes Förderprogramm ist auch dieses nicht perfekt. So können Mitnahmeeffekte nie ganz ausgeschlossen werden und über dessen Finanzierung kann man geteilter Meinung sein. Ich denke aber, dass es zu begrüssen ist, weil es auf Freiwilligkeit setzt und Diskussionen über ein allfälliges Obligatorium im Keime erstickt.